Beschlussvorschlag:
Der Kreistag möge beschließen:
die Kreisverwaltung zu beauftragen, eine Machbarkeitsstudie zur Einleitung der Verkehrswende im gesamten Landkreis Teltow-Fläming, durch ein erweitertes, flexibles und bedarfsorientiertes Angebot im Öffentlichen Personennahverkehr (üÖPNV), zu erstellen.
Die Studie soll Einsatzmöglichkeiten neuer integrierter IT- und Mobilitätsformen wie dynamische, bedarfsorientierte Routen, automatisierte Routenplanung und Disposition des Busverkehrs sowie Online-Buchungssysteme, im Zusammenspiel mit dem grundständigen ÖPNV-Angebot aufzeigen und diese auf die Realisierbarkeit im gesamten Landkreis hin, untersuchen. Hierzu sollen auch neue, gemischte Betriebsformen für Buslinien, wie Linienbetrieb, Bedarfslinienbetrieb und Richtungsbandbetrieb evaluiert werden.
Ziel ist die Steigerung der Verfügbarkeit im gesamten Landkreis, Reduzierung der ökologischen Last und Stärkung der Wirtschaftlichkeit durch Umstellung und Einführung einer differenzierten Bedienung auf geeigneten Strecken im üÖPNV.
Neue digitale Management- und Steuerungssysteme ermöglichen die Wirtschaftlichkeit gegenüber dem Linienverkehr deutlich zu erhöhen und dabei nicht allein die ökonomische Notwendigkeit, den Kostendeckungsgrad zu steigern, sondern vielmehr eine Qualitätssteigerung, besonders am Abend- und Wochenende für die Fahrgäste zu erreichen.
Begründung
Die Bevölkerungsentwicklung, das Wirtschaftswachstum und die gesteigerten Anforderungen an den Umweltschutz, fordern von uns in Teltow-Fläming ein neues Verständnis über den Öffentlichen Personennahverkehr. Auch in unserem Landkreis werden wir die Mobilitätswende aktiv einläuten und gestalten müssen. Die Machbarkeitsstudie soll die technischen Möglichkeiten, die wirtschaftlichen Potentiale, die zu erwartenden Kosten und die möglichen Umsetzungsphasen aufzeigen.
Neue digitale Management- und Steuerungssysteme helfen heute den Busverkehr dynamischer und wirtschaftlicher zu steuern, um so ländliche Regionen auch bei betriebswirtschaftlichen Zwängen, Zugang zum Nahverkehr zu ermöglichen. Gleichzeitig ermöglichen Sie auch in Sub-Urbanen Regionen einen wirtschaftlichen Nahverkehr in Randzeiten zu stellen.
Vorteilhaft sind die hier genannten alternativen Betriebsformen für Gemeinden bzw. Ortsteile, die nur über eine grundlegende Ausstattung an Einkaufs-, Versorgungs- und Freizeiteinrichtungen verfügen, wodurch Mobilitätsbedürfnisse zwischen diesen Orten und solchen mit einer breiteren Ausstattung an Infrastruktureinrichtungen entstehen.
Mit Blick auf den Klimaschutz bietet sich hier zudem ein großer Hebel zur Senkung der verkehrsbedingten Emissionen im Landkreis, zumindest, wenn man davon ausgeht, dass die bestehende Busflotte in den kommenden Dekaden sukzessive auf elektrische Antriebe umgestellt werden muss (batterieelektrisch und/oder Brennstoffzelle).
Die Studie soll hierzu auch den Bedarf einer notwendigen digitalen Steuerung der Fahrzeugflotten aufzeigen. Eine Förderung der Studie im Rahmen des Programms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) für individuelle und adaptive Technologien für eine vernetzte Mobilität soll geprüft werden.
Die zu erwartenden Kosten belaufen sich auf ca. 30.000 Euro.
gez. Adrian Hepp Fraktionsvorsitzender